Das Serien-ABC – eine Reise durch das Universum meiner Prokrastination

Über Marina (siehe hier) bin ich heute auf den Serien ABC-Tag von Nicole (smalltownadventure.net) gestoßen und auch wenn ich in letzter Zeit kaum dazu gekommen bin, Serien zu schauen, fand ich die Idee so toll, dass ich dafür mal ganz tief in mich gegangen bin und mich auf die Suche nach meinen besonderen Serien gemacht habe.

Das folgende ABC erfüllt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, weil mir während des Schreibens noch einiges eingefallen ist und ich mir sicher bin, dass mir bei längerer Überlegung noch so manch Serie einfallen würde… Ergänzt werden müsste diese Auflistung noch durch Kinderserien, die aber nicht so wirklich irgendwo reinpassten.

A: Amazon Prime oder Netflix?
Tatsächlich weder noch. Ich habe zwar Amazon Prime, aber dies eher wegen den Versandoptionen und weil es als Student günstiger war. Was mich an den Online-Angeboten stört ist, dass die Anbieter immer die Möglichkeit haben, Content aus dem Programm zu nehmen, wie es mir insbesondere bei Amazon (Doctor Who, Aerial America, Ich – Einfach unverbesserlich) aufgefallen ist. Im Gegenzug dazu hätte Netflix die Chance gehabt, das Urheberrechts- und Rechtesystem zu reformieren, wie es iTunes bei Musik gemacht hat, nämlich indem alle Serien überall verfügbar sind. Am meisten vermisse ich in Deutschland hier Bob’s Burgers.
Außerdem nimmt mir dieses „immer verfügbar sein“ den Reiz, etwas schauen zu wollen, weswegen ich die gesellschaftliche Akzeptanz für das lineare Fernsehen vermisse, insbesondere bei Events wie zum Beispiel Schlag den Raab.

B: Binge-Watching or one Episode a week?
Das ist schwer zu sagen. Doctor Who war glaub ich die einzige Serie, die ich in Teilen durchgesuchtet hatte. Da ich aktuell eh wenig Zeit für Serien finde, ist eine Episode alle paar Tage eher der Fall. Auch wenn es insbesondere bei spannenden Serien nervig ist, warten zu müssen.

C: Cast Love – Who is your favorite Cast from a TV-Series?
Mein Lieblings-Cast ist der alte Cast von Alarm für Cobra 11 zu den Anfangszeiten von Ben Jäger gewesen mit der alten Chefin, Hotte und Bonrath.

D: Drink of Choice while watching a TV-Series?
Nichts besonderes. Einfach, weil ich Serien in der Regel am Laptop schaue und dann in einer so unbequem wirkenden Position liege, dass ich da gar kein Getränk konsumieren kann 😀

E: English (O-Ton) vs. German (Synchro)?
Eindeutig German. Ich glaube Friends ist die einzige Serie, die ich auf Deutsch nicht schauen kann, weil ich von der polnischen Fassung (Lektor mit Original-Ton im Hintergrund) den O-Ton gewohnt bin und die deutschen Synchronstimmen, insbesondere von Ross sehr nervig und unpassend finde. Die meisten anderen Serien schaue ich aus Bequemlichkeit eher auf Deutsch, wobei ich bei Sitcoms gelegentlich mal in die Original-Fassung nen Blick werfe. Insbesondere wenn die Handlung komplexer ist, ist mir Englisch aber zu anstrengend.

F: Fictional Characters you would probably date
Puuuuuuh. Das könnte peinlich sein, aber ich glaube die sympathischsten Seriencharaktere, die mir so spontan einfallen, wären Gretchen Haase aus Doctor’s Diary oder Alex Degenhardt aus Mein Leben und Ich. Aber einen wirklichen Crush auf einen Seriencharakter hatte ich nie.

G: Glad you gave this series a chance
Doctor Who, weil sie gar nicht in meine Serienwelt passt, sie aber ein unfassbares Suchtpotential hat (siehe hier).

H: Hidden Gem Series (Geheimtipp)
Da gibt es einige, aber primär weil ich bei Serien wenig aktuellen Mainstream schaue. Zu nennen wäre Mein Leben und Ich, eine deutsche Serie mit Wolke Hegenbarth, die dort eine Schülerin/Studentin verkörpert, die so absolut keinen Bock auf Menschen und die Welt hat und am liebsten alleine leben würde. Diese Einstellung gibt sie jedem gegenüber mit Ironie, Sarkasmus und Zynismus zum Ausdruck, mit der Zeit lernt sie aber doch, dass Menschen gelegentlich auch positiv fürs Leben sein können. Ich konnte mich mit Alex insbesondere in meiner Schul- und Studienzeit super identifizieren und finde es schade, dass es die TV-Fassung (mit deutlich besserem Soundtrack als die DVD-Version) lange Zeit gar nicht gab (mittlerweile auf TV NOW zu sehen).

Als weitere Geheimtipps würden mir jetzt noch MacGyver einfallen (ebenfalls TV NOW), aber davon bitte definitiv das Original mit Richard Dean Anderson und nicht den neumodischen Abklatsch, genauso wie die RTL-Serien Countdown – Die Jagd beginnt, eine humorvolle Krimiserie mit Sebastian Ströbel oder Doctor’s Diary, eine kitschige Arztserie, die an sich sicher eher ein weibliches Publikum ansprechen sollte. Eine in Deutschland weniger bekannte US-Comedy-Serie wäre Rules of Engagement, in der aus der Perspektive eines ewig verheirateten und eines frisch verlobten Pärchens sowie des typischen Aufreißers die alltäglichen Probleme des Lebens erzählt werden. Hat Elemente von Friends und von How I Met Your Mother, hat mir aber insbesondere besser als das letztgenannte gefallen.

Zwei deutsche Serien, die hier noch fehlen, sind natürlich Einstein mit Tom Beck, die von dem an Chorea Huntington erkranten Ur-Ur-Ur-Enkel von Albert Einstein erzählt, der seine verbleibende Lebenszeit mithilfe von wenig Schlaf und dafür viel teils verbotenener „Medizin“ bestmöglich zu nutzen versucht und um dafür nicht im Gefängnis zu landen, der Bochumer Polizei beim Lösen von Kriminalfällen hilft; und Der Lehrer mit Hendrik Duryn, der sich als Lehrer auf überdurchschnittliche Weise für seine Schüler einsetzt.

I: Important Fangirl Moment
Hm, schwer konkrete Momente zu finden. Doomsday wäre einer davon (siehe P), genauso wie der Tod von Hotte in Alarm für Cobra 11 oder die letzten Szenen aus Friends. Was mir auch noch einfallen würde, wäre der Heiratsantrag von Malik an Lisa in Suburgatory.

J: Just finished
Nach langer Überlegung müsste Suburgatory die letzte Serie gewesen sein, die ich zu Ende gesehen habe.

K: Kinds of Series you won’t watch
Hm. Meine Lieblingsserien sind Sitcoms und deutsche Krimis oder Serien „aus dem Leben“, wie ich meine bisher genannten analysiere. Mysteryserien wie Under The Dome oder Pretty Little Liars sind gelegentlich auch vorhanden, bisher konnten Fantasy- oder Horror-Serien aber null Interesse bei mir wecken.

L: Longest Running Series you have seen
Hier dachte ich erst, Doctor Who nennen zu müssen, welches bereits seit den 70ern läuft, aber da ich nur die neue Serie ab 2006 geschaut habe, wäre die längste Serie, die ich geschaut habe, tatsächlich Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei. Die Serie läuft seit 1996 in über 22 Staffeln (je nach Zählweise).

M: Major Character Death you can’t get over
Da ich meist Sitcoms schaue, ist es schwer Tode zu finden. Wenn dann der 10. oder 11. Doctor oder einer deren Begleiter, ansonsten war der Tod von Hotte aus Alarm für Cobra 11 sehr mitnehmend.

N: Netflix Series you love the most
Da ich kein Netflix habe, kann ich hier nichts nennen.

O: One Series you have seen multiple times
Eine ist echt schwer. Serien mit langer Story kann ich irgendwie nicht mehrmals schauen. Hingegen habe ich manch Sitcoms, wie Friends, Two and a half Men, Die Nanny oder eben wie oben genannt Mein Leben und Ich schon mehrere Male geschaut und könnte jene auch immer wieder gerne einschalten.

P: Pairing you love the most
Ganz eindeutig aus Doctor Who der 10. Doctor und Rose. Ich weiß gar nicht, wie viele Tränen ich jedes Mal bei Doomsday heule, der letzten Folge der beiden zusammen.
Alternativ Ben Jäger und Semir Gerkhan aus Alarm für Cobra 11.

Q: Quote that inspires you
Mir fällt tatsächlich kein besonderes Serienzitat ein, das einzige Filmzitat, was mir hängengeblieben ist, wäre aus High School Musical:
Gabriella: Do you remember in kindergarten how you’d meet a kid and know nothing about them, then 10 seconds later you’re playing like you’re best friends, because you didn’t have to be anything but yourself?
Troy: Yeah.
Gabriella: Singing with you felt like that.

R: Reboot you would like to see happening
Ich glaube wirklich kein. Es gibt so viele Serien und Filme, die gefühlt neu aufgelegt wurden in den letzten Jahren (die ganzen Kinderserien in 3D, MacGyver, King of Queens, etc.), aber die einzige Neuauflage, die mich bisher wirklich positiv gestimmt hat, war Duck Tales. Die meisten Serien, die ich gerne geschaut habe, lebten oft durch den Fakt, dass sie eben in ihrer Zeit lebten. Sie jetzt ins Jahr 2018 zu holen (storymäßig oder im Bezug auf die Produktion) zerstört in meinen Augen den Charme, den die Serie hat, komplett.

S: Spin-Off (Favorite Spin-Off)
Da fällt mir tatsächlich kein Spin-Off ein.

T: Turn Back Time (Which show would you save from getting cancelled?)
Im Zusammenhang mit R wäre Suburgatory die einzige, die mir einfallen würde.

U: Unapologetic fangirl for
Ich schätze, das wäre dann wohl Alarm für Cobra 11, die ja von vielen verurteilt wird für ihren fehlenden Realismus etc. Wobei ich die Frühjahrsstaffel tatsächlich so wenig verfolgt habe wie noch nie.

V: Very excited for this new series
Das wäre Haus des Geldes, wo ich in zwei Folgen reingeschaut habe und mir dafür im Moment echt am Überlegen bin, Netflix zuzulegen – hätte ich Zeit dafür.

WTF: Most Shocking Moment
Weil schwer zu finden, fällt mir gerade kein schockierender Moment ein. Einer der vermutlich emotionalsten Momente war die gesamte Folge Kann ich hier mobben? aus der 2. Staffel Der Lehrer, in der es um eine Schülerin ging, die von ihren Mitschülern dafür gemobbt wurde, dass sie einfach sie selbst war. Die Art und Weise, wie Stefan Vollmer („der Lehrer“) ihr Selbstvertrauen zugesprochen hat, hatte mich irgendwie berührt, wie keine andere Folge der Serie, auch weil sie mich irgendwo persönlich angesprochen hatte.

X: X marks the Spot (Start at the top of your shelf and pick the 10th DVD)
Hab keine Serien-DVDs, daher kann ich hier nichts nennen.

Y: Your Latest Purchase
Im Bezug auf Serien wäre das der ganze Merch, den ich in Cardiff gekauft habe, als ich bei der Doctor Who Experience war.

Z: ZZZ – Snatcher Series (A show that kept you up way too late)
Ich schätze Doctor Who, als ich die erste Staffel an einem Samstag und Sonntag Abend komplett durchgeschaut habe.

2 Kommentare

  1. Freut mich sehr, dass du mitgemacht hast. Ich bin ja nicht der größte Fan von deutschen Serien, aber „Doctors Diary“ und „Der Lehrer“ gehören zu meinen absoluten Lieblingen. Da haben die Produzenten bewiesen, dass auch in Deutschland unterhaltsame Serien entstehen können, die eine wichtige Botschaft haben und kein reiner Abklatsch amerikanischer Produktionen sind. „Mein Leben und ich“ habe ich als Jugendliche geliebt und „Türkisch für Anfänger“, das fand ich auch so genial. Bei „Alarm für Cobra 11“ bin ich mittlerweile raus, aber die Staffeln mit Ben Jäger aka Tom Beck fand ich alle genial, für mich hatte die Serie ja zu den Zeiten die perfekte Balance aus Comedy, Action, aber auch mal ein paar tiefsinnigere Momente gefunden gehabt. „Countdown“ fand ich übrigens auch gut, aber das wurde ja leider recht flott dann abgesetzt. Auf eine deutsche Serie auf die ich aber nun sehr gespannt bin ist „Babylon Berlin“, da sehen die Trailer wahnsinnig gut aus und auch die Reaktionen waren überaus positiv. Es geht aufwärts.

    Wie du hatte ich übrigens gehofft das Netflix und Amazon das Rechtesystem hier mal etwas refomieren. Manche Serien schaffen es zwar sehr flott nach Deutschland dank den beiden Giganten, aber das trifft halt nur auf einen kleinen Bruchteil zu. Generell dauert es bei vielen Produktionen, dann doch lange bis man sie dort vorfinden und was ich viel schlimmer finde ist, dass man manche Serien hierzulande überhaupt nicht bekommt, nicht auf DVD oder als Staffel-Pass im O-Ton. „The Fosters“ wäre da so ein Beispiel, da würde ich so gerne die finale Staffel sehen, wäre sogar bereit die als Staffelpass im Original zu kaufen,aber keine Chance. Die gibt es einfach nicht und das finde ich dann doch sehr enttäuscht in der heutigen Zeit.

    Wo ich dir auch zustimme: Amazon nimmt die Sachen flotter wieder raus, gerade Serien von ABC haben die immer nur recht kurz im Angebot, bis die dann wieder verschwinden und irgendwann wieder kommen. Und natürlich bei Filmen merkt man das. Netflix hat die Sachen dann doch immet etwas länger im Angebot.

    • Ja beim Schreiben war ich selbst etwas davon schockiert, wie viele deutsche Serien ich schaue und mag, aber nun ja, irgendwer muss es ja tun 😀

      Es ist schade, dass dieses Rechte-System in einer globalisierten Welt so länderspezifisch ist. Merke ich auch immer wieder, wenn ich den ORF in Deutschland schauen möchte, was hier ohne Umwege nicht geht. Die Rechte-Inhaber haben da aber natürlich kein Interesse dran, weil es die Einnahmen senken könnte.

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